Stammtisch der SPD 60 Plus Kreis Traunstein in Grabenstätt.
Bürger aus Grabenstätt, Grassau, Bergen, Übersee und Ruhpolding waren anwesend, als der stellvertretende SPD 60 Plus Vorsitzende vom Kreis Traunstein Siegfried Keeb alle Anwesenden begrüßte. Danach gab er die Leitung des Stammtisches an den SPD Vorsitzenden Siegfried Wallner ab. Als erstes stellte Siegfried Wallner den Anwesenden die beiden Musikerinnen Franziska Döpper aus Siegsdorf und Franziska Wallner aus Grabenstätt vor, die beide in Salzburg am Mozarteum Musik studieren und sich bereit erklärt hatten, für die Unterhaltung der Gäste zu sorgen.
Dann stellte er den Referenten des Abends, Kreisrat Franz Gnadl aus Übersee, mit seinem Thema Alternative Wohnformen vor. Alternatives Wohnen, so Franz Gnadl, versteht sich vor allem, als Alternative zu Alten- und Pflegeheimen. Es soll eine Wohnmöglichkeit im räumlichen und sozialen Sinne bieten, die der dauernde Mittelpunkt eines lebenswerten Lebens sein kann. Entscheidend dabei ist das Zusammenspiel der Wohnungsumgebung mit der Wohnung selbst. So bedeutet alternatives Wohnen vor allem, dass Menschen in einem Verbund auf der Basis gegenseitiger Verständigung und Hilfe zusammenleben und die Umgebung genug Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und Hobbys bietet. Die Beteiligten können selbst entscheiden, ob sie in einer kleinen oder größeren Gruppe wohnen wollen. Für viele bedeutet alternatives Wohnen deshalb eigenverantwortliches, selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter mit nachbarschaftlicher Hilfe und Förderung. Ganz ausführlich erläuterte er die gesellschaftliche Situation, in der sich die „ Älteren“ befinden. Die körperliche Entwicklung der über 60 Jährigen, teilte er in 3 Stufen ein:
Aber gerade in der 1. Phase werden die Qualifikationen der 60 + Generation nur unzureichend genutzt. Dabei, so Gnadl, haben wir immer mehr Eltern die wenig Zeit für die Kinder haben, Kinder die Aufsicht benötigen, Kinder die Hilfe in der Schule brauchen, oder Senioren, die mobile Hilfe zB. Einkaufen, Botengänge Pflege usw. benötigen. Das Grundprinzip des alternativen Wohnens, so Gnadl, lässt sich auf verschiedene Weise verwirklichen. Es lässt sich in der eigenen Wohnung und im gemeinschaftlichen Wohnen mit anderen umsetzen. Wenn die eigene Wohnung nicht aufgegeben werden soll, lassen sich gegebenenfalls bauliche Veränderungen durchführen, die das Leben angenehmer oder die Wohnung für einen weiteren Bewohner attraktiv machen.
Eine immer beliebtere Form des Wohnens im Alter ist das gemeinschaftliche Wohnen. Dies ist zum Beispiel in kleineren Wohnprojekten genauso möglich wie in größeren Wohnanlagen für Senioren. Auch das sogenannte generationsübergreifende Wohnen in diesen Anlagen, biete eine attraktive Möglichkeit Gemeinschaftsbewusstsein und Zusammenhalt der Generationen, wobei sich jung und alt gegenseitig unterstützen, zu fördern. In der anschließenden lebhaften Diskussion war man sich einig, dass es viele Möglichkeiten gibt, die individuell für jeden anders aussehen, aber dass man auch rechtzeitig damit beginnen muss, für seine eigene „ gebrechlichere“ Zukunft zu sorgen. Am Ende der Veranstaltung dankte Siegfried Wallner allen, die sich so aktiv an der Diskussion beteiligt hatten und ganz besonders noch einmal den beiden Musikerinnen, die mit Jazz, Klezmer und Blues zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten.